Lektion

MTG: Die verschiedenen MTG Formate im Detail Text

Herzlich Willkommen zu dem Modul über die offiziellen Formate von Magic: The Gathering.

Da es eine große Vielfalt an Möglichkeiten gibt Magic zu spielen, ist es für Judges essenziell    jeweiligen Regeln, die Vor- und Nachteile, sowie die Spieler der Formate zu kennen. Diese Präsentation wird dir die häufigsten Formate vorstellen welche du auf einem MagicFest, in einem lokalen Spieleladen (LGS) oder am Küchentisch finden wirst. Dazu gehören constracted Formate wie: Standard, Modern Legacy, Vintage, Commander und Team Trios und limited Formate wie: Draft, Sealed, Two-Headed Giant Sealed und Team Sealed.

Aber nun erstmal der Reihe nach. Lass uns zunächst mit den Formaten beginnen, welche du am häufigsten als Judge antreffen wirst. Das Erste auf unserer Liste ist Standard.

Standard ist das populärste Turnierformat mit einer großen Diversität an Spielern, vom Profi bis zu Neuanfänger. Im Groben kann man sagen, dass Standard aus den aktuellsten vier bis acht Sets besteht und generell keine universale Bannliste hat. Jedoch kann es immer mal wieder dazu kommen, dass einzelne Karten gebannt werden. Es gelten die normalen Deckkonstruktionsregeln – nicht mehr als vier Kopien einer Karte, ein Hauptdeck mit mindestens 60 Karten und maximal 15 Karten im Sideboard.

Das nächste Format ist Modern welches aus allen standardlegalen Sets seit der 8ten Edition von 2003 und allen Modern Zusatzsets, wie Modern Masters oder Moderne Horizonte, besteht. Auch dieses Format folgt den normalen Deckkonstruktionsregeln, jedoch mit einer extensiven Bannliste, welche unbedingt vor der Deckkonstruktion nochmals online eingesehen werden sollte. Trotz seiner vielen Restriktionen wird Modern fast so viel gespielt wie Standard. Auf Grund der Vielzahl an Karten bietet das Format äußerst komplexe Interaktionen, welche deine Fähigkeiten als Judge testen werden. Dazu gehören unter anderem die Effekte von Blood Moon, die Fähigkeit Dredge oder Teferi, Time Raveler in Kombination mit Suspend Karten.

Als Nächstes schauen wir uns das erste limited Format Sealed an. Spieler haben zu Beginn eines Sealed Events je sechs Boosterpackungen, normalerweise von ein und demselben Set, aus welchen sie sich ein Deck mit mindestens 40 Karten bauen werden. Dazu steht ihnen nur eine begrenzte Zeit zu Verfügung. Die restlichen Karten bilden das Sideboard. Basisländer können in beliebiger Anzahl und Kombination hinzugefügt werden, üblicherweise in einem Verhältnis von 17 Ländern zu 23 Nichtländern. Bei Events, welche unter Competitive REL abgehalten werden, müssen die Spieler ihren Kartenpool und Decks registrieren. Dies folgt üblicherweise nachfolgendem Schema: Spieler werden sich zufällig gegenüber gesetzt und erhalten ihre Boosterpackungen. Zuerst öffnet eine Seite des Tisches ihre Booster, während die andere Seite die Booster und deren Inhalt verifiziert. Die Karten werden in einem Stapel zusammen auf die Liste gelegt und dann führt die andere Seite dasselbe durch. Danach werden die Liste und die Karten getauscht und jeder registriert den Kartenpool des anderen innerhalb von 20 Minuten. Anschließend wird wieder zurückgetauscht und jeder Spieler hat 30 Minuten Zeit sein Deck zu bauen und zu registrieren. Da bei einem Sealed Event weder der vorherige Besitz noch die vorherige Konstruktion eines Decks erforderlich ist, ist dieses Format für ein breites Spektrum an Spielern interessant. Gerade neue Spieler, welche z.B. an einem Prerelease Sealed Event teilnehmen, haben häufig grundlegende Fragen zu den Regeln von Magic.

Ein anderes äußerst populäres Format ist Draft. Ähnlich wie bei Sealed bringen Spieler nicht ihre eigenen Karten sondern „draften“ ihr Deck. Bei einem Draft sitzen alle Spieler in einer Runde (auch Pod genannt) von mindestens 8 Personen im Kreis um einen Tisch. Dann erhält jeder Spieler drei Boosterpackungen, normalerweise von ein und demselben Set und öffnet einen davon, so dass nur er den Inhalt sieht. Der Spieler entfernt den Token aus dem Booster und sucht sich nun eine Karte aus (auch „picken“ einer Karte genannt), platziert sie verdeckt auf einen Stapel und gibt den Rest dann verdeckt dem Spieler zu seiner linken. Auf diese Weise rotiert jeweils der erste Booster um den Tisch bis jede Karte daraus entnommen worden ist. Anschließend öffnet jeder Spieler seinen zweiten Booster und das Ganze beginnt von vorne, nur wird dieses Mal der Booster nach rechts gegeben; beim dritten Booster dann wieder nach links. Nachdem alle Karten gedraftet wurden baut jeder Spieler ein Deck aus mindestens 40 Karten; Basisländer werden zur Verfügung gestellt. Findet der Draft unter Competitive REL statt, haben Spieler 25 Minuten Zeit ihr Deck zu bauen und zu registrieren und die Zeit für jeden Pick ist limitiert (näheres steht in den Comprehesive Rules) oder es gibt einen sogenannten „Zonendraft“, bei welchem Spieler ihren Booster nicht weiter geben dürfen wenn der folgende Spieler bereits einen Booster vor sich hat.

Das letzte große Format ist Team Trios. Bei einem Constructed Team Trio Event gibt es in jedem Dreierteam einen Spieler für Standard, Modern und Legacy. Nun treten die jeweiligen Spieler des einen Teams in einem individuellen best-of-three gegeneinander an. Dies summiert sich dann zu einem gesamt best-of-three, sodass am Ende einer Runde das Team gewinnt, welches zuerst zwei Siege erringt. Sollte ein Team bereits zwei Spiele gewonnen haben bevor das Dritte zu Ende ist wird diese abgebrochen, da das Siegerteam bereits feststeht. Bei einem Sealed Team Trio Event erhält jedes Team 12 Boosterpackungen aus welchen sie drei legale Sealddecks bauen und auf dieselbe Art wie beim Constructed Team Trio spielen. Findet das Team Trio unter Competitive REL statt, ist für das Team auf Grund der exakten Sitzordnung zu beachten wer Spieler A, B und C ist. Während eines Team Trio Spiels ist es den Spielern erlaubt sich zu unterhalten und zu unterstützen, jedoch sollte dies einen gewissen Rahmen nicht überschreiten und nicht ein Spieler für alle drei die Karten ausspielen.

Nun hast du die häufigsten Formate, welche auf Magic Tournieren oder Events gespielt werden, kennen gelernt. Jedoch gibt es noch einige andere Formate welche ähnlich populär sind, aber ganz eigenen Regeln folgen.

 

Das beliebteste casual Format ist Commander (auch als Elder Dragon Highlander bekannt). Commander ist generell ein Mehrspielerformat in dem vier Spieler gegeneinander antreten bis nur noch einer übrig bleibt und gewinnt. Jedes Deck wird von einem Commander angeführt; dieser ist eine legendäre Kreatur (z.B. der Elder Drache Nicol Bolas) oder ein legaler Planeswalker. Die Farbidentität des Commander definiert, welche Farben die Karten in dem jeweiligen Deck haben dürfen (bei Zacama, Primal Calamity Rot, Grün & Weiß). Insgesamt besteht das Deck aus 100 Karten, wobei jede Karte nur ein Mal („Es kann nur einen geben“ – Highlander) vorkommen darf; ausgenommen sind Basisländer in der Farbidentität des Commander. Es können alle Karten aus der gesamten Geschichte von Magic, mit Ausnahme einiger gebannten Karten, verwendet werden. Detaillierte Regeln für Commander findest du im Absatz 903 der Comprehesive Rules oder auf der Webseite des Commander Rules Committee unter http://mtgcommander.net/rules.php, unter welcher du auch die Bannliste findest. Dies alles sorgt dafür, dass Commander die einzigartigsten, amüsantesten und komplexesten Interaktionen in Magic bietet.

Zwei weitere Formate in welche alle Karten aus der Geschichte von Magic, abzüglich einer Bannliste, gespielt werden können heißen Legacy und Vintage. Beide Formate folgen den normalen Deckkonstruktionsregeln, wobei es in Vintage Karten gibt welche „restricted“ sind. Bei diesen eingeschränkten Karten darf pro Deck immer nur eine Kopie gespielt werden. Je älter Magickarten sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Oracle Text sich im Laufe der Jahre geändert hat.

Als nächstes haben wir Pauper. Ein normales constructed Format bei welchem nur Karten verwendet werden dürfen, welche im Laufe der Geschichte von Magic in der Seltenheit Common existieren. Dazu zählen sowohl Papier- als auch Onlinesets. Natürlich gibt es auch hier eine von Wizards of the Coast unterhaltene Bannliste. Der Kartenpool ist tendenziell simpler, was ihn jedoch nicht weniger reich an interessanten Interaktionen macht.

Eine ganz andere Art Magic zu spielen heißt Two-Headed Giant. Dabei bilden zwei Spieler ein Team mit einem gemeinsamen Lebenspunktestand. Des Weiteren teilen sich beide Spieler einen Zug, d.h. gemeinsame Hauptphasen und ein gemeinsames Angriffssegment. Die genauen Regeln dazu können in den Comprehensive Rules Absatz 800 und 810 nachgelesen werden. Einige wichtige Informationen: Mitglieder eines Teams können für einander blocken, da prinzipiell ein angegriffener Spieler ausgewählt werden muss; falls nicht spezifiziert wird der gegenüberliegende Spieler als Ziel angenommen. Karten welche sich auf „einen Gegner“ beziehen, zielen nicht zwingend auf dein Teammitglied.

 

Das sind nun all die Formate, welche du häufig antreffen wirst. Einige andere wären full box sealed, Old School, rochester Draft oder Brawl. Für all diese Formate solltest du dich vor einem Event online, mit einem Mentor oder mit Hilfe der Comprehensive Rules informieren. Bedenke doch, dass das Wissen über ein Format dir in einem anderen hilfreich sein kann.

Das wäre Alles zu den Formaten von Magic, bis zum nächsten Mal.